Aktuelles

Demokratisierung der Bischofswahl

Stellungnahme der AGR im Blick auf die Wahl eines neuen Bischofs

Mit dem Abschied von Bischof Gebhard Fürst hat die Sedisvakanz in der Diözese Rottenburg-Stuttgart begonnen und damit auch die Suche nach einem neuen Bischof.  Auch wenn das Domkapitel bemüht ist, den Diözesanrat aktiv in die Kandidatensuche mit einzubeziehen, bleibt die Entscheidung dem Domkapitel und den Papst vorbehalten. "Damit laufen alle Versuche einer Demokratisierung der Bischofswahl letztlich ins Leere, in schmerzlichem Kontrast zu den Verhältnissen, wie sie Jahrhunderte lang kirchliche Selbstverständlichkeit waren", erklärt die AGR in einer Stellungnahme zur Bestellung des neuen Bischofs. "Prominentes Ergebnis bzw. Kronzeuge jener Wahl durch das Volk ist ausgerechnet der Patron unseres Bistums, der heilige Bischof Martin von Tours." Deshalb erklärt die AGR: "Als Priester und Diakone ... sind wir entschieden der Meinung, dass das geltende Bischofsernennungsverfahren weder der guten alten Tradition (sic!) der Kirche entspricht noch theologisch wie ekklesiologisch auf der Höhe der Zeit ist und sich, nach innen wie nach außen, kaum mehr darstellen lässt. Entsprechend erwarten wir, dass der neue Bischof sich in seinem Reden und Handeln konsequent für eine partizipatorische und dialogische Kirche stark macht."

An der Liturgiegestaltung die Gemeinde beteiligen

AGR-Hauptversammlung 2023 in Stuttgart


Bad Cannstatt - Mit der Gottesdienstkultur beschäftigte sich die Jahreshauptversammlung der Aktionsgemeinschaft Rottenburg (AGR) am 13. November 2023 in Stuttgart-Bad Cannstatt.

Die Frage nach der Bedeutung von Wortgottesdienst und Eucharistie ist nicht zuletzt in den Monaten der Corona-Pandemie neu ins Bewusstsein der Gemeinden und pastoralen Dienste gerückt. Der Referent der Tagung, Christoph Schmitt vom Institut für Fort- und Weiterbildung der Diözese Rottenburg-Stuttgart, erinnerte in seinem Impulsreferat an eine wichtige Grundlage des Konzilsbeschlusses zur Liturgie. Die dort geforderte aktive Teilnahme aller Gläubigen an der Liturgie („actuosa paticipatio“) führte dann auch zu einem intensiven Erfahrungs- und Gedankenaustausch unter den knapp dreißig Anwesenden. Dabei wurde vor allem die Bedeutung des gemeinsamen Gesprächs über Gottesdiensterfahrungen und -erwartungen sowie über die Gestaltung liturgischer Feiern in der Gemeinde hervorgehoben. Dies würde zu weniger „abgehobenen“ und mehr menschennahen Feiern in den Gemeinden beitragen und sollte in jeder Gemeinde zur Selbstverständlichkeit werden. 

Dramatischer Rückgang beim pastoralen Personal

AGR trifft sich mit dem Leiter der Hauptabteilung V


Am 14. September 2023 sind sechs Mitglieder unseres Vorstands mit Domkapitular Holger Winterholer zu einem eineinhalbstündigen Austausch in Rottenburg zusammengekommen. Anlass waren die Zahlen und Prognosen zum pastoralen Personal, die Holger Winterholer bei verschiedenen Gelegenheiten präsentiert hat.

Bei unserem Gespräch hat Domkapitular Winterholer zuerst die aktuelle Lage des pastoralen Personals (Entwicklung der Zahlen) sowie die Prognosen skizziert. Zentrale Aussage war: In den nächsten 10 Jahren gehen ca. 36 Prozent der Mitarbeiter*innen in den Ruhestand. In diesem Zeitraum werden jedes Jahr ca. 30 Stellen weniger vorhanden sein.

Holger Winterhalter hat dann die Überlegungen der HA V zu möglichen kurzfristigen Strategien vorgestellt:

Veränderung der Strukturen (Bildung von weiteren Gesamtkirchengemeinden, Wiedervereinigung von Kirchengemeinden etc.); Überdenken der zweiten Priesterstelle in den SE; größere Teams in größeren Räumen; möglicherweise weitere Anwerbung ausländischer Priester (je nach Position des neuen Bischofs); statt Assistenz des Leitenden Pfarrers (derzeit vier Pilot-Projekte) Ausbau der Verwaltungsbeauftragten und Einführung von "Chefsekretärinnen" (mit höherer Eingruppierung)

Darauf gab es aus unserer Runde folgende Rückmeldungen und kritische Anfragen:

- Über die aktuelle Situation und den ersten Planungen der HA V gibt es keine transparente und gleichzeitige Kommunikation. Dies ist dringend erforderlich im Blick auf eine echte Partizipation der Betroffenen und um Frust und Ärger zu vermeiden.

- Was vorgestellt wurde, wirkt sehr hierarchisch – nach dem Motto: „Wir von der Bischöflichen Verwaltung bieten euch Lösungen.“

- Wo gibt es eine Ebene, wo die beiden Ebenen (Gemeinden – Verwaltung) kommunizieren können?

- Es wird immer von Kirchenentwicklung geredet, was aber vorgestellt wurde, ist vor allem Strukturentwicklung.

- Die geplanten Strategien orientieren sich nur an der Zahl der Priester (und der pastoralen Mitarbeiter*innen) und nicht an den Gemeinden und deren Situation. Es muss mehr von der Gemeinde her gedacht werden.

- Die Ehrenamtlichen sind viel zu wenig im Blick (und deren Fortbildung und Begleitung in diesen Veränderungsprozessen).

- Lösungen werden nur im bestehenden System gesucht. Wo sind die Lösungsvorschläge zweiter Ordnung? Wie z. B. Lobinger-Modell, ehrenamtliche Beerdigungsdienste, Diakoninnen etc.

- Wo ist der Impuls: „Probiert vor Ort Lösungen aus“?

- Die Frage der finanziellen Ausstattung der Gemeinden oder im Blick auf Vakanzen oder auf das weniger vorhandene (und zu bezahlende) Personal wird gar nicht gestellt.

- Wie gehen wir mit dem Deputat für den Religionsunterreicht um? Warum muss dieses nur vom Gemeinde-Personal übernommen werden?

 

Domkapitular Holger Winterholer lud abschließend die AGR ein, weiter mit ihm im Gespräch zu bleiben, was wir gerne tun werden.

Katholische Gottesdienstkultur und ihre Potentiale partizipativ zu feiern

AGR lädt zur Hauptversammlung am 13. November in Stuttgart- Bad Cannstatt ein


Partizipation ist zu einem Grundverständnis der Pastoral geworden. Aber was heißt das im Zusammenhang der Liturgie? Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird der Begriff der actuosa participatio vielfach genannt. Die gefeierten Formen von Eucharistie und Wortgottesfeier erwecken aber noch immer den Eindruck, dass es mit der Teilgabe und Teilhabe schwierig ist. Was lässt sich aber dagegen tun? Wo lässt sich ansetzen, um Potentiale überhaupt oder mehr auszuschöpfen? Wo können neue Signale für eine Partizipation gesetzt werden: bei den sprachlichen Elementen, den liturgischen Gewändern, bei den Gebärden oder auch bei der Raumgestaltung und -nutzung? Der Studienteil geht an die Fragestellung heran mit Impulsen und verschiedenen methodischen Formen um die Auseinandersetzung zu aktivieren. Es geht nicht um Rezepte, sondern um Sensibilisierung der Zelebrantenseite der Gottesdienste - als Vorbereitung, auch die "andere Seite", die Mitfeiernden zu mehr Teilhabe zu gewinnen.

Impulsgeber und Gesprächspartner ist Christoph Schmitt (Diplomtheologe). Er arbeitet am Institut für Fort- und Weiterbildung in den Bereichen Liturgische Dienste, Geistliche Begleitung und Digitaler Lernraum.

Für eine Kirche vor Ort mit partizipativer Leitung

Gründungsmitglied Walter Stöffelmaier verstorben

Am Pfingstmontag, dem  29. Mai, ist unser Gründungsmitglied Walter Stöffelmaier gestorben. 1969 war er Mitinitiator der Aktionsgemeinschaft Rottenburg. Über viele Jahre hat er verlässlich und mit großem Einsatz im Vorstand mitgearbeitet. Seine ruhige, aber entschiedene Art und seine wohl überlegten Beiträge haben  unsere Arbeit sehr bereichert. Ein großes Anliegen war ihm, dass Kirche im Lebensraum der Menschen präsent ist und dort ein Gesicht zeigt. Er trat deshalb für partizipative Leitungsstrukturen ein und lebte diese in seinem Dienst als Pfarrer. Sein Einsatz für das so genannte "Lobinger-Modell" wirkt bei uns weiter. Im Nachruf der Diözese wurde betont, dass Walter Stöffelmaier "ganz nach dem Rottenburger Modell ausgerichtet" war. Im Priester- und Diözesanrat unseres Bistums brachte er seine Ideen ebenfalls über viele Jahre ein. Eine große Trauergemeinde hat zusammen mit seiner Familie am 7. Juni Abschied genommen. Auf dem Friedhof in Ostfildern-Ruit fand er seine letzte Ruhestätte.


Starre überwinden - mit Mut zu offenen Räumen

Hauptversammlung der AGR am 14. November 2022 in Stuttgart

Mehr persönliche Nähe und Offenheit in Kirchengemeinden hat die Aktionsgemeinschaft Rottenburg (AGR) angemahnt. Entfremdung, Mitgliederschwund und Vertrauensverlust gegenüber der Kirche könnten nur durch Überwindung hierarchischer und patriarchaler Strukturen überwunden werden, hieß es bei derAGR-Hauptversammlung am 14. November 2022 in Stuttgart.

In den Gemeinden zeige sich zunehmend eine Entfremdung gegenüber der Institution Kirche, deren Themen, Sprache und deren Haltung zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Der Freiburger Theologieprofessor Bernd Hillebrand stellte ein weitreichendes Unverständnis moderner Menschen gegenüber kirchlich-hierarchischen Strukturen, gegenüber Zugängen zum kirchlichen Amt und letztlich ein „religiöses Befremden“ fest. „Religion wird nicht mehr als selbstverständlich, als Grundlage des Lebensglücks angesehen.“ Hillebrand mahnte eine von Grund auf veränderte Haltung an, ausgerichtet am Menschenbild Jesu Christi. „Der Mensch, der mehr ist als Leistung, bildet das Maß.“ In offenen gemeindlichen Begegnungs- und Beziehungsräumen müssten Menschen sich bedingungslos angenommen wissen. Als zu überwindendes Problem bezeichnete der aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart stammende Theologe eine „tief sitzende hierarchische DNA in den Gemeinden“. Es gehe darum, dass kirchliche Leitungen lernen, „einzuschenken und sich einschenken zu lassen“. Ein derart ausgeglichenes Miteinander könne nur funktionieren in einer dezentral aufgestellten Seelsorgestruktur. Teilgemeinden könnten jeweils ihre Stärken und Schwächen erkennen und daraus Schwerpunkte bilden, die sich in der Gesamtgemeinde gegenseitig ergänzen.

Bei der Vollversammlung referierte der Tübinger Pfarrer Ulrich Skobowsky zu aktuellen Problemen von  Kirchengemeinden; Christiane Bundschuh-Schramm vom Rottenburger Ordinariat gab einen Stand wieder zur derzeitigen Diskussion dort über zukunftsfähige Perspektiven.

Rottenburger Manifest verabschiedet

Konzil von unten in Rottenburg mit über 300 Delegierten

Der Konzilstag am 24.09.2022 in Rottenburg in der voll besetzten Festhalle war ein voller Erfolg. Sämtliche (im Vorfeld ausführlich diskutierten) Reformforderungen wurden fast einstimmig (jeweils eine Enthaltung oder Nein-Stimme) verabschiedet und in das Rottenburger Manifest eingebracht. Es wurde Bischof Dr. Gebhard Fürst, der gegen Ende kurz dazu kam, direkt überreicht, außerdem dem Sprecher des Diözesanrats, Dr. Johannes Warmbrunn, der am ganzen Konzilstag teilgenommen hatte und die Inhalte voll unterstützt. Das Manifest wurde nach dem Verlesen vom ganzen Saal mit stehenden Ovationen gefeiert. Auf der Homepage von "Pro Concilio" www.konzil-von-unten.de können Sie das Rottenburger Manifest und verschiedene Unterlagen herunterladen sowie eine Bilderserie einsehen.

Von vielen Teilnehmenden erreichten uns begeisterte Rückmeldungen zum Tag. Besonders beeindruckt hat uns die sehr gute positive, nicht aggressive aber entschiedene, Stimmung. Es war für alle Teilnehmenden wichtig zu erfahren, dass es viele gleich Denkende in anderen Kirchengemeinden und Verbänden gibt. Eine solidarische Aufbruchsstimmung war zu spüren. Theologisch und kirchenpolitisch hoch interessant war der Vortrag von Frau Prof. Dr. theol. Johanna Rahner aus Tübingen. Am Ende setzte sich die Konzilsversammlung zu einem Gang zum Dom in Bewegung, und der Rottenburger Dom wurde schweigend und unter Glockengeläut „umarmt“, bevor dann eine gemeinsame Eucharistiefeier mit zwei Männern und zwei Frauen am Altar sowie einer Dialogpredigt den Abschluss bildete.

AGR und Pfarrer-Initiative auf dem Katholikentag in Stuttgart

Viele spannende Begegnungen an unserem Stand

Die Pfarrer-Initiative Deutschland war auf dem Katholikentag in Stuttgart vom 26. bis 28. Mai mit einem Stand beim Schlossplatz vertreten.  Zusammen mit der AGR präsentierte sie die Arbeit der verschiedenen Reformgruppen in Deutschland. Im Vorfeld gab es ein Pressegespräch mit Vertreter*innen verschiedener Reformgruppen, das von "Wir sind Kirche" organisiert wurde. Die Statements der Gruppen sind auf der Homepage von "Wir sind Kirche" nachzulesen.

Da der Stand vor dem Königsbau zu finden war, kamen viele Besucher*innen vorbei. So kam es zu spannenden Begegnungen und Gesprächen. Die Besucher*innen konnten beim Büchsenwerfen entscheiden, welche der Reform-Themen endlich "abgeräumt" werden sollten.  Oder sie zogen Lose, auf denen Zitate zu finden waren, über die sie mit den Vertretern der Pfarrer-Initiative ins Gespräch kommen konnten.

Neben viel Zustimmung zu den Reformanliegen und unserem Engagement gab es auch kritische Anfragen und lebhafte Diskussionen, so beispielsweise mit einem Katholikentagsbesucher aus Frankreich oder Martha Heizer von "Wir sind Kirche" in Österreich. Auch Helmut Schüller von der österreichischen Pfarrer-Initiative besuchte unseren Stand, ebenso etliche Vertreterinnen von Maria 2.0. Mit vielen Besucher*innen kamen wir über die Zukunft der Gemeinden ins Gespräch. Vielen konnten wir dabei das so genannte "Lobinger-Modell" erläutern. Dieses Modell möchte Teams aus Männern und Fauen bilden, die - mit einem Zivilberuf oder ehrenamtlich, verheiratet oder nicht - die Leitung und die Feier der Eucharistie in den Gemeinden übernehmen können. Es geht auf eine Idee des emeritierten südafrikanischen  Bischofs Fritz Lobinger zurück und wurde von Paul Zulehner für unseren Kontext weiterentwickelt.



Geschäftsführender Ausschuss der AGR gewählt

Hohe Wahlbeteiligung zeigt Verbundenheit der Mitglieder - Wolfgang Gramer aus Vorstand verabschiedet

Die Neuwahl des Geschäftsführenden Ausschusses ist abgeschlossen. Der Wahlausschuss (Anton Hirschle, Hermann Riedle und Michael Hagelstein) hat am 2. März die Auszählung vorgenommen. Für die Amtzteit von März 2022 bis März 2025 wurden gewählt:

Hermann Barth, Dunningen

Stefan Cammerer, Ulm

Winfried Döneke, Stuttgart

Uwe Grau, Uttenweiler

Klaus Kempter, Öhringen

Andreas Krause, Stuttgart

Stefan Möhler, Esslingen

Dr. Wolfgang Raible, Stuttgart

Martin Sayer, Biberach

Frank Schöpe, Ludwigsburg

Ulrich Skobowsky, Tübingen


Die Wahlbeteiligung betrug 79,3 % und macht die große Verbundenheit der Mitglieder mit der AGR deutlich. Sie ist eine Ermutigung für den neu gewählten Vorstand für die weitere Arbeit und die anstehenden Aufgaben.

Verabschiedet wurde Wolfgang Gramer, der nicht mehr kandidiert hat. Er ist von Anfang an bei der AGR dabei und war über viele Jahre im Geschäftsführenden Ausschuss aktiv. Ihm gilt für sein großes Engagement ein ganz herzlicher Dank.

Änderungen des kirchlichen Arbeitsrechts herbeiführen

Gemeinsamer Brief an Bischof und Generalvikar

Die Berufsverbände der Gemeindereferent:innen, Jugendreferent:innen, Pastoralreferent:innen und die AGR haben eine gemeinsame  Stellungnahme zum offenen Brief von Generalvikaren zu #OutInChurch und zum Handlungstext des Synodalen Weges „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ verfasst. Darin drücken sie ihren Wunsch aus, dass sich die Diözese Rottenburg-Stuttgart dieser Initiative der 11 anderen Diözesen anschließt und die entsprechenden Schritte mit sofortiger Wirkung einleitet.

AGR unterstützt offenen Brief an Delegierte des Synodalen Wegs


Die Aktionsgemeinschaft Rottenburg gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefes von katholischen Verbänden und Reformgruppen, der am 3. Februar den Delegierten des Synodalen Wegs übergeben wird. Initiiert wurde diese Aktion von "Wir sind Kirche". Die Unterzeichner appellieren an die Synodalversammlung: "Seien Sie mutig, jetzt! Sorgen Sie dafür, dass wenigstens die jetzt besprochenen Minimalziele erreicht werden. Das Kirchenvolk will endlich erste Reform‐Taten sehen, keine vertröstenden Ankündigungen mehr hören. Stellen Sie die Weichen für eine Kirche, die bei den Menschen ist – damit wir als Nachfolgegemeinschaft Jesu auch in Zukunft glaubwürdig und freudig Zeugnis geben können von der visionären Kraft der christlichen Botschaft!"

AGR unterstützt #outinchurch

Die AGR unterstützt das Manifest von #outinchurch  und solidarisiert sich mit den Mitwirkenden der Aktion. Schon 2018 hat sich die AGR für die Segnung gleichgeschlechtlicher Menschen ausgesprochen. Unter den Mitwirkenden der Aktion sind auch Mitglieder der AGR.


Konzil von unten

Konzilstag am 12. März 2022 in Rottenburg

Die AGR ist Mitveranstalter des so genannten Konzil von unten, das auf Initiative der Reformgruppe pro concilio auf den Weg gebracht wurde. Am 12. März 2022 wird in der Stadthalle in Rottenburg der Konzilstag stattfinden. Dabei werden wichtige Reformanliegen vorgestellt, diskutiert und Beschlüsse gefasst. Derzeit sind die Kirchengemeinden aufgerufen, Delegierte für den Konzilstag zu benennen.

Das „Konzil von unten“ ist ein Weckruf an unsere Kirchenleitung. „So kann es nicht weitergehen“, so die im Kirchenvolk weit verbreitete und zunehmende Meinung. Die Kirche verliert innerhalb der Gesellschaft in dramatischer Weise an Glaubwürdigkeit. Immer mehr Katholiken resignieren, auch die seit Jahren ehrenamtlich Engagierten. Viele treten aus der Kirche aus oder erwägen den Austritt. Wir als Veranstalter des „Konzils von unten“ haben aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, weil uns die Kirche wichtig ist und wir auf das Wirken des Geistes Gottes vertrauen. 

Herbst-Klausur des Vorstands

Bischofswahl und Katholikentag 2022 im Blick

Der Geschäftsführende Ausschuss der AGR hat sich bei seiner Klausur Mitte November intensiv mit dem Thema Bischofswahl beschäftigt, das schon bei der Hauptversammlung im Oktober beraten wurde. Der Vorstand unterstützt einen Vorstoß des Stadtdekans von Stuttgart, Dr. Christian Hermes, den dieser in den Diözesanrat eingebracht hat. Danach soll der derzeit mögliche rechtliche Rahmen so ausgeschöpft werden, dass das Domkapitel nur Kandidaten vorschlägt und wählt, die auch vom Diözesanrat befürwortet werden. Die AGR will darüber hinaus eine Liste an Kriterien erarbeiten und ins Gesppräch bringen, anhand derer geeignete Kandidaten gefunden werden können. Zudem setzt sich die Reformgruppe für eine grundsätzliche Änderung der Bischofsbestellungen in der Weltkirche ein. Zukünftig soll die Beteiligung der Ortskirche verbindlich geregelt sein und das hoch problematische Befragungsverfahren durch die Nuntiatur geändert werden.

Das Thema soll auch bei der nächsten Hauptversammlung wieder aufgegriffen werden und auf dem Stand der Pfarrer-Initiative und der AGR auf dem Katholikentag 2022 in Stuttgart ins Gespräch gebracht werden. Dort wird zudem das so genannte Lobinger-Modell präsentiert als Möglichkeit, durch so genannte Team-Priester(innen) die Zukunft der Gemeinden vor Ort zu sichern.

Der Vorstand will in naher Zukunft den Kontakt mit dem neuen Personalreferenten, Domkapitular Holger Winterholer suchen.  Dabei soll es um die Bewerbungsverfahren, die Situation kranker und erschöpfter Priester, das Thema Leitungskompetenz und die Berufungspastoral gehen.

Ein weiteres Thema war die Taufspendung durch nicht geweihte pastorale Dienste. Hier muss der Vorstand noch eine gemeinsame Position finden, unterstützt aber die Ermöglichung der Taufe durch Nicht-Priester und -Diakone, wo die pastorale Not es erfordert.

Schließlich hat der GA noch den Impuls eines Mitglieds aufgegriffen und sich mit dem Thema Migration und Kirche beschäftigt. Als Gruppe von Priestern und Diakonen wollen wir mit ausländischen Kollegen das Gespräch suchen und in einen Austausch kommen über die Wahrnehmung der deutschen Kirche, ihrer Herausforderungen, möglicher Zukunftsperspektiven und über die Zusammenarbeit mit anderen Diensten und Ehrenamtlichen.


AGR mahnt Kirchenreform an

Hauptversammlung am 25.10.2021 in Bad Cannstatt

Die Aktionsgemeinschaft Rottenburg (AGR) in der Diözese Rottenburg-Stuttgart fordert konsequente Reformen in der katholischen Kirche an. Katholisch sein bedeute weit mehr als das, was die römische Kurie seit langem festschreibe. Nach ihrer Jahreshauptversammlung am Montag (25. Oktober) in Stuttgart-Bad Cannstatt mahnten die Mitglieder unter anderem mehr Beteiligung der Kirchenbasis an Bischofswahlen an. Impulse gab ihnen der aus Ellwangen stammende Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf.

In seinem Referat zum Thema „Es geht auch anders … Reformideen von oben und unten aus der Kirchengeschichte“ räumte Hubert Wolf auf mit den immer wieder genannten Einwänden traditionalistischer Kreise, man müsse die Tradition der Kirche und deren Einheit wahren und könne sich deshalb mit den von vielen angemahnten Reformen nicht befassen.

Ein ehrlicher Rückblick auf die Tradition würde für heute sogar manche Wege öffnen, die der heutigen Situation der Kirche entsprächen. In früheren Zeiten galt z.B. als Grundsatz für eine Bischofswahl, dass von allen gewählt werden solle, denen er vorstehe.

Dies zu bedenken und einen zeitgemäßen Kriterienkatalog für einen zu wählenden Bischof aufzustellen, daran möchte die AGR weiterarbeiten, nicht zuletzt im Blick auf die in wenigen Jahren anstehende Bischofsneubesetzung in der eigenen Diözese.



Zum Tod von Prof. Hans Küng

Aktionsgemeinschaft Rottenburg dankt für sein Lebenswerk

 

Am 6. April 2021 ist Prof. Hans Küng im Alter von 93 Jahren gestorben. In St. Johannes in Tübingen fand am 16. April eine bewegende Trauerfeier für ihn statt. Zwei AGR-Mitglieder haben dabei mitgewirkt und als priesterliche Mitbrüder Küngs die Gemeinschaft der Kirche lebendig bezeugt und repräsentiert.

Wolfgang Gramer als Leiter der Liturgie und Ulrich Skobowsky als Ortspfarrer von St. Johannes in Tübingen haben ein beeindruckendes Zeugnis der Verbundenheit mit Hans Küng zum Ausdruck gebracht. In seiner Predigt hat Wolfgang Gramer die Zeit der 60-er Jahre als bedeutsam und prägend für ihn persönlich und für die Theologiestudierenden (die meisten waren damals noch Priesteramtskandidaten) aufleben lassen. Das Wirken von Küng konnte durch den schmerzlichen Entzug der Lehrbefugnis nicht aufgehalten werden. Was Küng als Konzilsberater von Bischof Leiprecht auf dem Konzil theologisch beitragen konnte, mündet ein in die Gründung der Stiftung Weltethos.

Als AGR sind wir dankbar für Hans Küngs bedeutsames Lebenswerk, für sein zutiefst „katholisches“ Weiterwirken und sein christliches Lebenszeugnis. Viele unserer Mitglieder sind durch ihn als Person und durch seine Schriften geprägt und ermutigt worden in ihrem Dienst in der Kirche. Küng hat seine Präsenz als Theologe und sein Glaubenszeugnis über das Wirken in der Tübinger Universität und der Katholischen Kirche hinaus - trotz Entzug der Lehrbefugnis - durchgehalten und bis zuletzt in der weltweiten Gemeinschaft der Religionen glaubwürdig gelebt.


Kein Nein sondern ein Ja zur Segnung homosexueller Paare

Die AGR kritisiert wie viele andere in unserer Kirche das Nein, mit der die Glaubenskongregation in ihrem Responsum die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare kategorisch abgelehnt hat. Wir verweisen auf unsere Erklärung von 2018.

Geschäftsführender Ausschuss hält Klausur als Video-Konferenz

Die diesjährige Klausur des AGR-Vorstands fand am 23. November als Video-Konferenz statt. Erstes Thema waren die jüngsten Mitteilungen der Diözese zur Corona-Situation. Kritisiert wurde dabei der Sprachstil, gerade im Blick auf den Umgang mit Personen, die im Gottesdienst keine Maske tragen (können). Auch wurde die mangelnde Transparenz angesprochen. So ist beispielsweise nicht klar, wer sich hinter dem Krisenteam verbirgt und wie der Kontakt zur Basis vor den Entscheidungen stattfindet.

Weiteres Thema war die Spendung von Sakramenten durch Nicht-Priester. Vor allem die Krankensalbung stand dabei im Fokus. Die AGR wird den Bischof und den neuen Priesterrat auffordern, das Thema „Krankensalbung“ mit den entsprechenden Aspekten (Frage des Priesteramtes, Krankensalbung durch Diakone) zu beraten und auf der Ebene der Bischofskonferenz einzubringen.

Beraten wurde auch, wie mit der wissenschaftlichen Auswertung des KiamO-Prozesses (Prof. Ebertz) umgegangen wird. Manche kritischen Punkte decken sich mit dem, was die AGR in ihrem „Zwischenruf“ formuliert hat. Der Vorstand will nun hören und darüber in Austausch kommen, wie die Verantwortlichen mit den kritischen Anfragen aus der Studie im Blick auf den Prozess umgehen wollen.

Zur Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, der Segnung wiederverheirateter Geschiedener und der Kindersegnung (statt Taufe) soll es 2021 einen Studientag geben.

Neben weiteren Themen wurde beschlossen, dass Prof. Dr. Hubert Wolf als Referent für die Hauptversammlung 2021 angefragt werden soll. Er hätte dieses Jahr sprechen sollen. Die Hauptversammlung musste coronabedingt aber ausfallen. 

Kirche und Homosexualität

Bei der September-Sitzung hat sich der Vorstand mit dem AGR-Mitglied Stefan Spitznagel getroffen zu einem Austausch über das Thema "Homosexualität und Kirche". Dabei ging es um das Verhältnis von "LGBTIQ-Menschen" und der katholischen Kirche. Stefan Spitznagel berichtete von den Priestergruppen, die sich in Deutschland seit Mitte der 90er-Jahren gebildet haben und deren aktueller Situation. Er erzählte von den Queer-Gottesdiensten, von denen es seit Jahren auch einen in Stuttggart gibt. Die AGRler tauschten sich über Homosexualität und Seelsorge aus und über die Frage von Segnungsfeiern. Dieses Thema soll weiter verfolgt werden.

Trotz immer noch vorhandener Spannungen, bedingt durch die Morallehre der Kirche und das Verschweigen der Realität, hat sich die Situation insgesamt entspannt, was auch durch gesellschaftliche Veränderungen zu erklären ist. Ein Thema war zudem, wie die Verantwortlichen in der Priesterausbildung und in den Personalreferaten mit homosexuellen Priestern bzw. Kandidaten umgehen. 

Eine missionarische Kirche braucht eine partizipative und kooperative Leitung der Gemeinden

Die Instruktion der Kleruskongregation „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ möchte zu einem missionarischen Aufbruch der Pfarreien ermutigen. Mit ihrer am Kirchenrecht orientierten Beschreibung der Pfarrei, der Rolle des Pfarrers und der Aufgabe der so genannten Laien sowie der Ablehnung von Team-Leitungsmodellen konterkariert sie allerdings diese Ermutigung und nimmt die Realität in vielen Ortskirchen offensichtlich nicht wahr und ernst.

Wir als AGR sagen klar: Eine Kirche, die in unserer Zeit missionarisch sein und im Dialog mit der Gesellschaft treten will, braucht eine partizipative und kooperative Leitung ihrer Pfarrgemeinden. Deshalb unterstützen wir unseren Bischof in seiner Haltung, das „Rottenburger Modell“ der partizipativen und kooperativen Gemeindeleitung, wie sie in unserer Kirchengemeindeordnung festgeschrieben ist und seit langem praktiziert wird, konsequent weiter zu verfolgen.

Zudem erneuern wir unsere Überzeugung, dass das Priesteramt eine neue Gestalt braucht und der Zugang zu diesem sakramentalen Dienst auch für Frauen und Verheiratete ermöglicht werden soll.


Juli 2020


Geschäftsführender Ausschuss der AGR 

Wieder Gottesdienst feiern - Bedenken und Fragen

In einem Brief an Bischof Gebhard Fürst und die Verantwortlichen der Diözese hat der Vorstand der AGR seine Bedenken und kritischen Fragen zur Ermöglichung von Gottesdiensten unter strengen Auflagen geäußert.

- Ist dieser Schritt zum jetzigen Zeitpunkt angebracht und zu verantworten im Blick auf die epidemologische Bewertung gottesdienstlicher Versammlungen, an denen zudem oft die so genannte Risikogruppe (ältere Menschen) überdurchschnittlich vertreten ist?

- Welches Signal senden wir Kirchen dadurch in der Öffentlichkeit aus, wenn wir uns zum jetzigen Zeitpunkt so für unser durchaus verständliches Partikularinteresse einsetzen, während andere Versammlungen nach wie vor aus guten Gründen untersagt bleiben?

- Sind die Bedingungen und Vorgaben, die mit der Feier des Gottesdienstes wohl noch für längere Zeit verbunden sein werden, in den Gemeinden umzusetzen und zu erfüllen?

- Wollen die Verantwortlichen in den Gemeinden unter diesen Bedingungen überhaupt Gottesdienst feiern?

- Schafft eine restriktive Ermöglichung öffentlicher Gottesdienste nicht andere Probleme vor Ort (z. B. bei der Umsetzung der Vorgaben oder bei der Auswahl derer, die daran teilnehmen können)?

- Wird die Diözese bei ihrer Entscheidung den Gemeinden und ihren Verantwortlichen einen Ermessensspielraum zugestehen und das auch öffentlich so kommunizieren, damit Pfarrer und Kirchengemeinderäte, die sich zum jetzigen Zeitpunkt gegen eine Feier von öffentlichen Gottesdiensten entscheiden, nicht unter Druck geraten?

Inzwischen ist die bischöfliche Anordnung erschienen, wie Gottesdienste nach Lockerung der Beschränkungen gefeiert werden sollen. Wir sind gespannt auf die Diskussionen in den Gemeinden und auf die Umsetzung und die Erfahrungen, die dabei gemacht werden.

Wir stehen dazu - Priester und Diakone unterstützen die Weihe von Frauen

Mitte März hat der Vorstand sich mit Claudia Schmidt, der Geistlichen Beirätin des Katholischen Frauenbunds in unserer Diözese, getroffen. Es ging um Maria 2.0 und die Initiativen und Gruppen, die sich daraus entwickelt haben. Im Laufe des Austausches wurde deutlich, dass Frauen sich über eine deutliche und klare Positionierung von Priestern und Diakonen freuen würden - und zwar so, dass es auch sichtbar und wahrnehmbar wird. Deshalb hat die AGR ein kurzes Statement formuliert, das Priester und Diakone namentlich unterstützen können. Es wird - immer wieder aktualisiert - auf unserer Homepage eingestellt unter "Wir melden uns zu Wort". Zu gegebener Zeit soll diese Erklärung auch an Verantwortliche in der Kirche übergeben werden.


Hier der Wortlaut der Erklärung, die inzwischen 62 Priester und Diakone unterzeichnet haben (Stand: 11.4.2020):


Wir stehen dazu

Priester und Diakone unterstützen die Weihe von Frauen


Wir arbeiten gerne als Priester und Diakone in unserer Kirche.

Wir üben unseren Dienst mit Freude aus, der uns in der Weihe übertragen worden ist.

Aber wir leiden unter der Ungerechtigkeit, die mit unserem priesterlichen oder diakonischen Dienst verbunden ist, da Frauen der Zugang zu diesen Ämtern verwehrt wird.

Mit vielen Theologinnen und Theologen sind wir der Meinung, dass der Ausschluss von Frauen vom ordinierten Dienst bzw. den Weiheämtern nicht haltbar ist.

Frauen, die zu diesem Dienst berufen und geeignet sind, sollten die Ordination bzw. Weihe empfangen können. Wir brauchen sie in unserer Kirche und in unseren Gemeinden.

Zu dieser Position stehen wir!

Treffen mit Claudia Schmidt vom Katholischen Frauenbund

Am 11. März hat der Vorstand der AGR sich mit Claudia Schmidt getroffen. Claudia Schmidt ist die Geistliche Beirätin des Katholischen Deutschen Frauenbundes in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die AGRler tauschten sich mit ihr über die Bewegung Maria 2.0 aus. Claudia Schmidt berichtete von den Initiativen und Gruppen, die sich dazu in unserer Diözese gebildet haben. Dabei rückte die Frage ins Zentrum, wie die Priester, vor allem die Aktionsgemeinschaft Rottenburg, deutlicher die Anliegen der Frauen nach gleicher Teilhabe an den Ämtern der Kirche unterstützen können. Mutige Worte und Zeichen sind da gefragt. Einzelne Ideen wurden vorgetragen und beraten. Zum einen könnten Priester und Pfarrer Aktionen wie den Tag der Diakonin (der in diesem Jahr ausfallen muss) oder lokale Maria 2.0-Initiativen unterstützen. Warum nicht ganz demonstrativ an einem Sonntag als Priester eine Wort-Gottes-Feier in der Bank mitfeiern, die von Frauen gestaltet und geleitet wird? So lautetet eine weitere Idee. Zudem könnten Priester namentlich dazu stehen, dass sie für die Weihe von Frauen eintreten, und zum Ausdruck bringen, dass sie die Ungerechtigkeit belastet, auf der ihr derzeitiges Priesteramt basiert. Der Vorstand der AGR wird diese Ideen nun weiter verfolgen. 

Austausch mit Generalvikar Dr. Clemens Stroppel

Am 27. Februar sind Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses der AGR in Rottenburg zu einem Austausch mit Generalvikar Dr. Clemens Stroppel zusammengekommen. Dabei ging es um das Thema Pastoral und Verwaltung.

Die AGR-Mitglieder berichteten dem Generalvikar von ihren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Abteilungen und Mitarbeitern des Bischöflichen Ordinariats. Sie gaben eine Rückmeldung, welche Auswirkungen die Verwaltungsaufgaben haben, die in der letzten Zeit auf die Pfarrer bzw. Pfarrbüros zugekommen sind (z. B. in den Bereichen Steuerrecht, Prävention). Sie teilten ihre Einschätzungen mit im Blick auf die Veränderungsprozesse im Bereich der Verwaltungszentren und bei den Kirchenpflegen. Die Mitglieder des Vorstands mahnten zudem eine bessere Kommunikation zwischen Verwaltung und Pfarrern an sowie mehr Transparenz über Veränderungsprozesse und mehr Möglichkeiten zu Austausch und Information. Bei allen unterschiedlichen Erfahrungen ging es immer wieder um das Thema Partizipation und Subsidiarität, wo die AGR-Mitglieder noch Entwicklungsbedarf sehen.

Generalvikar Stroppel ging ausführlich auf die einzelnen Erfahrungen und Beispiele ein. Er verwies auf die hohe Komplexität, die im Bereich der Verwaltung herrscht, sowie die Ungleichzeitigkeit in der Diözese. Zudem seien viele Veränderungen und neue Aufgaben durch Regulierungen und Gesetze im staatlichen Bereich bedingt. Im Blick auf die Pfarramtssekretärinnen berichtete er vom Projekt Pfarrbüro im Wandel. Derzeit gäbe es keine Kürzungen bei diesen Stellen. Neuberechnungen des Deputats der Sekretärinnen seien im Gange. Auch eine Höhergruppierung der Sekretärinnen sei denkbar, wobei dafür die Koda zuständig sei. Ein weiteres Thema waren die Kindergartenbeauftragten Verwaltung und deren Deputat sowie deren räumliche Verortung. Generalvikar Stroppel gab seine Einschätzung zur Rolle und Aufgabe der Kirchenpflegen und zur Weiterentwicklung der Verwaltungszentren. Für letztere sei aufgrund der derzeitigen zusätzlichen Aufgaben (Steuerrecht) eine Aufstockung der Stellen notwendig. Im Blick auf das Thema Prävention Sexueller Missbrauch und die Forderung nach Durchführung von Fortbildungen in den Seelsorgeeinheiten herrschte Einigkeit, dass dazu die Situation der Gemeinden und des ehrenamtlichen Dienstes realistisch wahrgenommen werden und die Umsetzung so erfolgen müsse, dass sie vom Personal vor Ort auch leistbar ist.

Der Vorstand de AGR war mit diesem Austausch zufrieden, für den sich der Generalvikar fast drei Stunden Zeit genommen hat, und hofft, dass die konstruktiv-kritischen Impulse aufgegriffen werden in den Beratungen der diözesanen Gremien und in der Arbeit des Bischöflichen Ordinariats.